Instabile Lebens- und Beziehungsformen, intensiver Konsum von negativen Medienangeboten, wachsender Leistungsdruck und Unsicherheiten in Erziehung und häuslichem Umfeld erschweren vielen jungen Menschen den Erwerb einer angemessenen sozialen Orientierung in unserer Gesellschaft. Sie sind in ihren Entwicklungs- und Lernmöglichkeiten eingeschränkt und sehen sich vor Herausforderungen und Risiken gestellt, die sich besonders in Schule, Freizeit und Übergang in den Beruf auswirken. Die Folgen sind vielfältig: Schulversagen, Rückzug in virtuelle Lebenswelten, körperliche und verbale Gewalt, unkontrollierte Nutzung digitaler Medien, Anfälligkeit für Verführungen, Ausgrenzung. Die „Seniorpartner in School“ arbeiten ehrenamtlich in 60 Berliner Schulen als Schulmediatoren und Bildungsbegleiter. Sie ergänzen das schulinterne Angebot für Schülerinnen und Schüler und unterstützen das Beratungsnetzwerk der Schule. In Mediationsgesprächen mit den jungen Menschen entwickeln sie Wege zu einer gewaltfreien Lösung von Konflikten.
Als Bildungsbegleiter geben die Seniorpartner in einem kooperativen Prozess bedürfnis- und ressourcenorientierte Hilfe zur Selbsthilfe. Dabei achten und unterstützen sie die persönlichen Stärken der Schülerinnen und Schüler und ermutigen sie, selbstverantwortlich zu entscheiden und zu handeln. Der Zustrom von Flüchtlingen hält auch für die Seniorpartner neue Herausforderungen bereit. Um der neuen Situation gerecht zu werden, agieren sie neuerdings auch als Integrationsbegleiter für Flüchtlingskinder. Dabei treffen sie zum Teil auf Kinder, die in ihrer eigenen Sprache noch nicht alphabetisiert sind. Diese Kinder müssen beim Spracherwerb besonders hohe Hürden überwinden. Die Seniorpartner in School helfen ihnen dabei. Dafür müssen sie durch eigens auf den Umgang mit Flüchtlingskindern gerichtete Schulungen weitergebildet werden. Hier hilft die Stiftung Rotary Club Berlin bei der Finanzierung entsprechender Weiterbildungskurse. ■